THOMAS KUTSCHKER

f i l m i s c h e s

ICH WOLLTE EINFACH NUR DIESES FOTO HABEN

experimenteller Dokumentarfilm
Betacam SP, 26:00 Minuten, Farbe, 1993

1993 PREISTRÄGER des Freiburger Videofestivals
1994 Kassel Film- und Videofestest Kassel, Eröffnungsfilm
1994 TV-Ausstrahlung: WDR-Experimente
1994 Osnabrück - Tage des Unabhängigen Films
1994 Videonale Bonn
1999 Sammlung des Neuer Berliner Kunstverein / Berlin
2002 blind dates / hartware-Symposium
2006 IMAI-Archiv, Inter Media Art Institut, Düsseldorf
2007 Videoarchiv Dt. Künstlerbund

Regie, Kamera, Ton, Montage : Thomas Kutschker
Produktion : filmisches Berlin

© 1993 Thomas Kutschker

TRAILER | Vimeo
ICH WOLLTE EINFACH NUR DIESES FOTO HABEN beschreibt wie eine alte Frau und ein kleines Kind in einer kroatischen Stadt vor einem Granatenbeschuss flüchten. Der Fotograf Olaf Wyludda sieht diese Szene und positioniert sich mit seiner Kamera um das Ein-schlagen der Granaten und ögliche Tötung der beiden Personen zu fotografieren. Die falsche Linse, das fal-sche Objektiv ist Schuld daran, daß er dieses Foto nicht aus der sicheren Distanz machen kannt, daß er warten muß, obwohl die Granaten immer näher detonieren. Er wird selbst durch die Granatsalve verwundet, bevor er die Kamera auslösen kann. Den beiden passiert nichts. Ergriffen von diesem Bild, von diesen zwei Menschen, die in Todesangst über die Straße rennen, setzt sein Überlebensinstinkt aus. Nach der Explosion, nachdem "das Licht ausgegangen ist", erinnert er sich...

Die bewußt unscharf wiedergegebenen Reportagefotos Wyluddas aus Kroatien verweigern sich ihrer Bestim-mung: ein fotografisches Dokument dieser Situation zu sein. Dies provoziert die Erinnerung an vorhandene Klischeebilder zum Thema Krieg.

Die Zeitlupenaufnahmen von Menschenmengen werden zu Momenten der Identifikation und bieten gleichzeitig den Freiraum dieses "nicht gemachte" Bild aus dem wiederholten Erzählen und Beschreiben Wyluddas und aus Fragmenten der Bilder der Medien- und Kriegsbe-richterstattung in unseren Köpfen zusammen zu setzen.

 

"... hat mich sehr beeindruckt." (Johann van der Keuken)


"...eine nicht mediengerechte und gewaltsame Illustrierung." (Filmbewertungsstelle)

"..eine strenge und konsequente Ästhetik, die unsere Sehgewohnheiten in Frage stellt."(Videoforum Freiburg)

INFOs | IMAI
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